Beim Bau eines Hauses sind die Baunebenkosten ein wichtiger Faktor, der oft unterschätzt wird. Sie umfassen eine Vielzahl von Kosten, die zusätzlich zu den reinen Baukosten anfallen. Diese reichen von der Grundstückssuche bis zur Schlüsselübergabe und können einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen.
Was sind Baunebenkosten?
Unter Baunebenkosten versteht man alle Kosten, die zusätzlich zu den reinen Baukosten für ein Haus anfallen. Sie umfassen eine Vielzahl von Posten, die oft übersehen oder unterschätzt werden. Dazu gehören unter anderem die Kosten für die Grundstückssuche, den Kauf des Grundstücks, die Erschließung, die Baugenehmigung, den Architekten, den Notar und die Grunderwerbsteuer.
Die Höhe der Baunebenkosten kann stark variieren, je nachdem, wo das Grundstück liegt, wie groß es ist und welche Art von Haus gebaut wird. Im Durchschnitt machen sie jedoch etwa 15-20% der Gesamtkosten aus. Es ist daher wichtig, diese Kosten von Anfang an in die Finanzplanung mit einzubeziehen.
Die Grundstückssuche
Die Suche nach einem geeigneten Grundstück ist der erste Schritt beim Hausbau und kann bereits erhebliche Kosten verursachen. Dabei spielen nicht nur der Preis des Grundstücks selbst eine Rolle, sondern auch die Kosten für den Makler, die Vermessung und eventuell notwendige Bodenuntersuchungen.
Die Maklerprovision kann je nach Bundesland und Maklervertrag zwischen 3,57% und 7,14% des Kaufpreises betragen. Die Kosten für die Vermessung liegen in der Regel zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Bodenuntersuchungen können je nach Bodenbeschaffenheit und Umfang der Untersuchungen weitere 1.000 bis 3.000 Euro kosten.
Der Grundstückskauf
Beim Kauf des Grundstücks fallen neben dem Kaufpreis selbst weitere Kosten an. Dazu gehören die Notarkosten, die Grunderwerbsteuer und eventuell die Kosten für einen Grundbucheintrag.
Die Notarkosten betragen in der Regel etwa 1,5% des Kaufpreises. Die Grunderwerbsteuer variiert je nach Bundesland zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises. Ein Grundbucheintrag kostet in der Regel zwischen 0,5% und 1,5% des Kaufpreises.
Die Erschließung
Die Erschließung eines Grundstücks umfasst alle Maßnahmen, die notwendig sind, um das Grundstück bebaubar zu machen. Dazu gehören unter anderem die Anbindung an das Straßennetz, die Versorgungsleitungen für Wasser, Strom und Gas sowie eventuell notwendige Erdarbeiten.
Die Kosten für die Erschließung können stark variieren, je nachdem, wie umfangreich die notwendigen Maßnahmen sind. Im Durchschnitt liegen sie jedoch bei etwa 10-15% des Grundstückspreises.
Die Baugenehmigung
Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, muss eine Baugenehmigung eingeholt werden. Die Kosten dafür variieren je nach Bundesland und Art des Bauvorhabens, liegen aber in der Regel zwischen 0,5% und 1,5% der Baukosten.
Die Baugenehmigung umfasst in der Regel die Prüfung der Baupläne durch die Bauaufsichtsbehörde, die Ausstellung der Baugenehmigung und eventuell notwendige Gutachten.
Der Architekt
Die Kosten für den Architekten können einen erheblichen Anteil an den Baunebenkosten ausmachen. Sie variieren je nach Umfang der Leistungen und der Honorarvereinbarung, liegen aber in der Regel zwischen 10% und 15% der Baukosten.
Die Leistungen des Architekten umfassen in der Regel die Planung des Hauses, die Erstellung der Baupläne, die Überwachung des Baus und die Abnahme des fertigen Hauses.
Die Schlüsselübergabe
Die Schlüsselübergabe markiert den Abschluss des Bauvorhabens. Dabei fallen in der Regel keine weiteren Kosten an. Es ist jedoch wichtig, das fertige Haus gründlich zu prüfen und eventuell vorhandene Mängel zu dokumentieren, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.
Es ist empfehlenswert, für die Schlüsselübergabe einen unabhängigen Sachverständigen hinzuzuziehen, der das Haus auf Mängel prüft. Die Kosten dafür liegen in der Regel zwischen 300 und 500 Euro.
Fazit
Die Baunebenkosten sind ein wichtiger Faktor bei der Finanzplanung eines Hausbaus. Sie umfassen eine Vielzahl von Posten, die oft übersehen oder unterschätzt werden. Es ist daher wichtig, diese Kosten von Anfang an in die Finanzplanung mit einzubeziehen und genügend finanziellen Spielraum einzuplanen.
Die genannten Kosten sind nur Durchschnittswerte und können je nach individuellen Umständen variieren. Es ist daher empfehlenswert, sich vor Beginn des Bauvorhabens umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.